Dozent für Musiktheorie Willem van Zutphen verstorben
Dozent für Musiktheorie Willem van Zutphen verstorben
Mit großer Trauer und tiefer Betroffenheit gibt die Kunstuniversität Graz bekannt, dass Willem van Zutphen am Freitag, dem 4. Juli 2014 im 64.Lebensjahr verstorben ist.
Wim van Zutphen (1950-2014)
Mit großer Trauer und tiefer Betroffenheit gibt die Kunstuniversität Graz bekannt, dass Willem van Zutphen am Freitag, dem 4. Juli 2014 im 64.Lebensjahr verstorben ist.
Wim van Zutphen wurde in Wageningen (Niederlande) geboren und studierte von 1968 bis 1974 in Utrecht Klavier und Orchesterleitung sowie von 1974 bis 1977 in Graz Jazztheorie, Komposition und Jazzarrangement. Nach seinem Diplom unterrichtete er zunächst in Graz, seit 1981 vor allem an der damaligen Expositur Oberschützen der Musikhochschule Graz u.a. Tonsatz, Gehörbildung und musikalische Grundschulung. Ein besonderes Anliegen war ihm die praktische Auseinandersetzung der Studierenden mit Werken des 20. Jahrhunderts. Seine zunächst auf privater Initiative gegründete „Werkstatt des 20. Jahrhunderts“ mündete in die Lehrveranstaltung „Ensemblespiel Neue Musik“, in der Werke des zeitgenössischen Repertoires mustergültig erarbeitet wurden. Sein von umfassender Kenntnis und großer Erfahrung getragener Unterricht vermittelte den Studierenden jene Ernsthaftigkeit des künstlerischen Berufes, wie er sie selbst vorlebte.
Wim van Zutphen prägte das heutige Profil des Instituts Oberschützens in entscheidender Weise mit. Als kreativer und innovativer Kollege bemühte er sich stets um seine Weiterentwicklung, über viele Jahre auch als stellvertretender Leiter der Expositur. Nicht nur die sommerliche Veranstaltung „Ein Dorf voll Musik“ verdankt ihm wesentliche Impulse, immer wieder trug er zur Bereicherung des regulären Lehrangebots bei (vor allem durch Exkursionen und Gastkurse). Als Leiter des Salonorchesters Oberschützen wird er nicht nur dem Publikum der KUG-Redoute in unvergessener Erinnerung bleiben.
1980 gründete Wim van Zutphen in Graz das Austrian Art Ensemble, das sich mit Kompositionsaufträgen und Projekten zur Musik des 20. und 21. Jahrhunderts, insbesondere auch auf dem Gebiet des Musiktheaters internationale Anerkennung erwarb. Mit diesem Ensemble unternahm er internationale Tourneen, zahlreiche Einspielungen auf Tonträgern und Rundfunkmitschnitte zeugen von der großen stilistischen Bandbreite des Repertoires und der künstlerischen Qualität des Ensembles.
Als Komponist war er ebenso geschätzt wie als Initiator und künstlerischer Verantwortlicher bahnbrechender Uraufführungen (u.a. Vinko Globokars „Laboratorium“ beim Steirischen Herbst 1989) und Retrospektiven (Linzer Erik Satie-Festival 1986). Sein 2009 beim Linzer Brucknerfest uraufgeführtes Musiktheater „lost brains“ thematisiert die ethische Verantwortung der Wissenschaft in der Gesellschaft.
Wim van Zutphens kritischer Geist, seine menschliche Sensibilität und sein künstlerisches Verantwortungsbewusstsein werden uns sehr fehlen. Das Institut Oberschützen und die Kunstuniversität Graz bewahren ihm ein ehrendes Andenken.
Univ.Prof. Dr. Klaus Aringer
Vorstand des Instituts Oberschützen der Kunstuniversität Graz
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